Drei Jahre als Trainer, sieben trainierte Teams, unzählige kick-it Camps, Kurse und Turniere. Das ist die Statistik von Yannik Lamberz beim West. Yannik war an der Apenrader Straße in den letzten Jahren wirklich an allen Fronten zu finden. Letzten Sommer machte er dann den Sprung ins NLZ und betreut seither die U12 bei Fortuna Düsseldorf. Grund genug für uns, Teil 7 unserer „WestAlumni“-Serie ihm und seinem Werdegang bei uns zu widmen.
Ob man Yannik überhaupt wirklich als „Alumni“, also als Ehemaligen, bezeichnen kann, darüber kann man sicherlich streiten. Schließlich ist Yannik zwar mittlerweile kein Trainer mehr beim West, schnürt aber immer noch seine Fußballschuhe für die Erste. „Ich bin seit 2015 als Spieler hier. Damals bin ich in die U17 zu Manuel Michajlezko gewechselt“, erzählt Yannik von seinen Anfängen im Club. „Im Jahr darauf ging es dann hoch in die U19 zu Jasmin Muhovic. Im ersten A-Jugend Jahr sind wir dann aufgestiegen und haben in der Saison 2017/18 in der Mittelrheinliga gespielt. Seit Sommer 2018 spiele ich jetzt für Erste“. Zumindest als Spieler ist Yannik dem West also bis heute erhalten geblieben.
Ein Jahr nach seinem Wechsel zu uns startete Yannik dann auch als Trainer in unserer Jugendabteilung. Als WestU7-Coach und Co-Trainer von Marc Aspro bei der WestU13 übernahm Yannik im zarten Alter von 16 Jahren schon einige Verantwortung. In den folgenden Saisons hat er dann in allen Bereichen Erfahrungen gesammelt: Er war als Co-Trainer in der U14 dabei, als Cheftrainer in U10, U15 und U16(im Tandem mit Valentin Schäfer) aktiv und hatte zudem die Leitung der Kurse der Kick-It Fußballschule inne. Im Sommer 2019 ging es schließlich zu Fortuna Düsseldorf, wo Yannik den Posten U12 Co-Trainers übernahm.
Wenn man innerhalb von drei Jahren insgesamt sieben verschiedene Mannschaften trainiert, kommt einiges an Erinnerungen zusammen. Spricht man mit Yannik über diese Zeit, fängt er schnell an, Anekdoten zu erzählen. Da war zum Beispiel der Staffelsieg mit der U10 im Sommer 2018, als seine Jungs ihn bei „muckeligen 14 Grad komplett nass gemacht haben“. Sein Handy habe er danach in Reis trocknen müssen, aber es hat weiterhin funktioniert. Oder damals, ganz am Anfang, als ein Spieler aus der WestU7 den zu diesem Zeitpunkt sechzehnjährigen Yannik auf glatte 37 Jahre schätzte. Oder der Anstoß, den er selber als U19-Spieler im Mittelrheinligaspiel gegen den SV Schlebusch in der 1. Minute von der Mittellinie direkt ins Tor verwandelte.
Diese Variante, bei der ein Spieler den Ball beim Anstoß direkt aufs Tor schießt, um auszunutzen, dass der Torwart weit vorne steht, hatte Yannik auch fortan für sich gebucht. Schließlich wollte er sie als Trainer mit der WestU15 im Spiel gegen Taxofit ebenfalls anwenden. Er besprach den Plan mit seinen Spielern und am Ende des Abschlusstrainings sollten noch fünf Minuten darauf verwendet werden, die optimale Technik für diesen Schuss einzutrainieren. Leider störten Yannik und seine Stürmer damit das parallel stattfindende Torwarttraining. Trotz lautstarker Beschwerden bestanden sie aber darauf, ihre kleine Generalprobe durchzuziehen. „Viele Trainer haben das gesehen. Als ich vom Platz ging, hat Valle direkt zu mir gesagt: ‚Lambo, das klappt nie‘“.
Yanniks Spieler aber waren Feuer und Flamme. Jonah Wirtz, heute in der WestU16 aktiv, war von dem Plan so überzeugt, dass er zu Hause seinen Eltern erzählte, sie müssten am Sonntag unbedingt direkt zum Anpfiff zugucken kommen, weil die Mannschaft ein „krasses Tor“ schießen werde. Und siehe da: „Nach drei Sekunden stand es 1:0 für uns. Alle Zuschauer schauten sich völlig ungläubig an und Taxofit wusste auch nicht so genau, was passiert ist“. Für Yannik war das ein ganz besonderer Moment: „Im Anschluss entwickelte sich eine der schönsten Szenen meiner Trainerkarriere: Die Jungs rannten zu mir und umarmten mich. Danach hatte ich alle Hände voll zu tun, den Matchplan wieder in die Köpfe zu kriegen.“ Das Spiel gewann die WestU15 schließlich mit 3:2 und Yannik hatte es den Zweiflern vom Abschlusstraining gezeigt.
Wenn Yannik sich an seine Zeit beim West erinnert, dann erzählt er aber nicht nur Anekdoten: „Auf meine Zeit beim West blicke ich ausschließlich positiv zurück. Ich bin mit 15 als Jugendlicher hergekommen und bin persönlich und sportlich extrem gereift. Ich habe unzählige Dinge gelernt, habe geniale Menschen kennenlernen dürfen, Freunde gefunden und vor allem eine unvergessliche Zeit erlebt“. Und gerade deshalb ist es ihm wichtig, auch heute noch seine Verbindungen zur Apenrader Straße zu pflegen: „Der Kontakt zum West, zu den Spielern, zu den Trainern, auch zu Eltern und Verantwortlichen, ist nach wie vor voll da. Nicht nur weil ich als Spieler noch da bin, sondern vor allem weil der West eine Herzensangelegenheit für mich ist. Die sportliche und vor allem menschliche Entwicklung der letzten Jahre ist Wahnsinn und macht den West für mich unvergleichlich“
Seit Sommer 2019 ist Yannik jetzt bei Fortuna Düsseldorf im NLZ tätig. Er startete dort zunächst als U12 Co-Trainer. Nachdem der Cheftrainer aber aus beruflichen Gründen zurückgetreten war, übernahm er im Tandem mit seinem Kollegen die vollständige sportliche Verantwortung 2008er-Jahrgangs bei den Düsseldorfern.
„Ich bin unfassbar dankbar für das Vertrauen, das man beim West jahrelang in mich gesetzt hat. Trainern mit 16, selbst mit 19, 20 Jahren diese Möglichkeiten zu geben, ist absolut nicht selbstverständlich. Dass ich den Schritt ins NLZ machen konnte, basiert auf der hervorragenden Entwicklung des Vereins in den letzten Jahren. Der West ist mittlerweile ein Sprungbrett nicht nur für Spieler, sondern auch für Trainer geworden. Darauf bin ich wahnsinnig stolz“. Und das sind wir auch!
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